Sonntag, 23. Dezember 2012

Äther, die Ursubstanz

Der Äther als Begriff in der Physik wurde gegen Ende des 17. Jahrhunderts als eine unsichtbare Substanz postuliert, die als Medium ('verschieden von physischen Substanzen') für die Ausbreitung von Licht fungiere. Bis zum Beginn des 20. Jahrhunderts wurde der Äther als essentieller Bestandteil oder sogar als eigentlicher Grundbaustein der materiellen Welt betrachtet.
Doch vor ca. 100 Jahren stellte sich die Annahme eines solchen Mediums nach Ansicht der meisten Naturwissenschaftler als unhaltbar heraus, nachdem konzeptionelle Schwierigkeiten sowie Widersprüche zu experimentellen Resultaten aufgetreten waren und Einstein ein alternatives Konzept entwickelt hatte: 
In seiner speziellen Relativitätstheorie tritt ein solches, mit einem Bewegungszustand ausgestattetes Medium überhaupt nicht mehr auf. Sie ist in der Lage, die Ausbreitung elektromagnetischer Wellen widerspruchsfrei zu beschreiben, erklären ihre Befürworter.

Nach dem wenigen, was ich von der moderne Physik verstehe, entsteht bei mir der Eindruck, als habe der Äther mit neuen Begrifflichkeiten erneut Einzug in die Physik gehalten hat. 
Beispielsweise deuten Hypothesen zur Vakuum- oder Nullpunktenergie etwa m.E. in diese Richtung (wenn einerseits das Vakkuum nicht nichts ist sowie andererseits Energie und Masse äquivalent sind, dann müssen die postulierten 'virtuellen Teilchen' durch ein wie auch immer beschaffenes Medium hervorgebracht werden. Die These, die f.d. Casimir-Effekt (siehe zweites Video weiter unten) nötige Energie werde jeweils "kurzzeitig von der Natur geborgt", widerspricht dagegen  dem Energieerhaltungssatz (jedenfalls nach meinem laienhaften Alltagsverständnis).
Nachdem naturwissenschaftliche Modelle einem stetigen Wandel unterliegen, bleibt abzuwarten, ob dem Äther nicht doch noch eine 'zweite Karriere' in der Physik bevorsteht. jedenfalls ist der Gedanke an eine allgegenwärtige Ur- und Trägersubstanz aus der Geschichte der Naturwissenschaften nicht wegzudenken.
  • André Waser hat in seiner Abhandlung "Der Äther in der Naturwissenschaft" einen geschichtlichen Überblick der Äthertheorien (Stand 06/2000) zusammengestellt.
  • Bis heute wird die Annahme eines allgegenwärtigen Trägermediums von einigen Physikern in alternativen Äther-Theorien weiterentwickelt, näheres hierzu vermittelt beispielsweise die Internetpräsenz "Äther-Physik und -Philosophie" von Professor Alfred Evert.
Evert schreibt in einer durchaus selbstkritisch gehaltenen Einführung zu seinen veröffentlichen Arbeiten, bei Untersuchungen zu Rotorsystemen seien experimentelle Ergebnisse nicht mit herkömmlichen physikalischen Definitionen nicht vereinbar gewesen - Anlass für ihn eigene Überlegungen zu diesen fundamentalen Begriffen der Physik anzustellen. Unter anderem habe sich daraus das Sachgebiet der Äther-Kontinuum-Theorie ergeben.
Die Literatur zum ´Äther´ gehe mehrheitlich davon aus, dass es einerseits ´Materie´ gibt und andererseits einen Äther. Er gehe persönlich aber davon aus, dass nur der Äther als einzig realer Stoff existiere:

"ALLES IST AUS EINEM

Aller Äther des Universums ist ständig in schwingender Universeller Bewegung auf quanten-kleinen Bahnen, resultierend aus der Überlagerung aller Strahlung aus allen Richtungen des Universums. Lokal begrenzt sind Schwingungen gröberen Bahnverlaufs, die prinzipiell das Bewegungsmuster einer ´Potentialwirbelwolke´ aufweisen,...
Äther ist ein reales Kontinuum, ein lückenloses und unteilbares Plasma [...]. Nur dadurch ergeben sich höchst eingeschränkte Bewegungsmöglichkeiten, aus denen die Naturgesetze zwingend resultieren...
Diese Sicht des Äthers ermöglicht die Erklärung vieler Phänomene auf realer Basis ganz konkreter Bewegungsabläufe (anstelle gängiger, rein abstrakter Hypothesen)... 
Der Äther ist Medium von Materie und Geist zugleich, beides sind Erscheinungen von Wirbelstrukturen, die lediglich unterschiedliche Muster bzw. ´Frequenzen´ aufweisen...
Damit ist ganz real und unmittelbar ´Alles mit Allem´ verbunden. Aus dieser Sicht ergibt sich zwangsläufig eine neue Ethik (uralter Werte)..."  
(auszugsweise zitiert aus: Prof. Alfred Evert, 'Ursubstanz Äther')
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