Sonntag, 29. April 2012

Der Tempel in Jerusalem

Der Jerusalemer Tempel ist nach biblischer Darstellung der Tempel von JHWH, der von Salomo auf dem Zion (Synonym für den Wohnsitz JHWHs, des Gottes der Israeliten) gebaut wurde. Dieser archäologisch nicht nachweisbare Tempel wurde wie die gesamte Stadt Jerusalem bei der Eroberung durch die Babylonier unter Nebukadnezar II. 597 bzw. 587 v. Chr. zerstört. Nach dem Babylonischen Exil wurde in Jerusalem ein zweiter Tempel gebaut, nach biblischer Darstellung während der Herrschaft des persischen Königs Dareios I.. Dieser Tempel wurde unter Herodes dem Großen grundlegend umgebaut und schließlich bei der Niederschlagung des Jüdischen Krieges durch die Römer im Jahr 70 n. Chr. zerstört. Die Grundmauern sind bis heute erhalten, so die Westmauer, im Deutschen als Klagemauer bekannt.

Rekonstruktionsversuch des salominischen Tempels

 

Nachdem der salomonische Tempel zerstört worden war (s.o.), wurde einige Jahrzehnte nach der Rückkehr der Juden aus dem Babylonischen Exil der zweite, nach Serubbabel genannte Tempel errichtet. Dieser wurde an gleicher Stätte und zumindest grob nach dem Plan des ersten erbaut und 515 v. Chr. vollendet. Er reichte in Größe und Pracht nicht an den ersten Tempel heran. Nach Flavius Josephus war die Umfassungsmauer des Tempelbereichs 500 Fuß (etwa 150 m) lang, die Breite des Hofes war 100 Ellen (etwa 45 m), im Hof befand sich ein quadratischer Altar aus weißen, unbehauenen Steinen, 20 Ellen (neun Meter) an den Seiten und zehn Ellen (4,5 m) hoch, und im Inneren des Tempels waren nur ein Leuchter und ein Altar aus Gold aufgestellt. Das Allerheiligste war jetzt leer, da die Bundeslade vermutlich bei der Zerstörung des salomonischen Tempels verloren gegangen war.

Dokumentation "Der Fall des Tempels"

Sonntag, 22. April 2012

Jahwe - der biblische Gott - Ein Portrait

Buchtipp

Bernhard Lang, Professor für Altes Testament und Religionswissenschaft skizziert eine Darstellung des biblischen Gottes, den er als prominenteste Gestalt in der Religionsgeschichte der Menschheit betrachtet.
Wenn man bedenkt, dass der biblische Monotheismus eine Grundlage von drei großen Religionen bildet, dürfte Lang damit wohl richtig liegen.

Aus meiner Sicht ist dieses Buch besonders hilfreich durch seine neutrale Herangehensweise. Durch seinen flüssigen, nicht Schreibstil wird diese Darstellung des biblische Monotheismus und seines Protagonisten auch für Laien ohne theologisches Vorwissen interessant.

Hier finden sich eine kurze Einführung sowie einige Rezensionen.