Sternbilder lassen sich in nahezu allen Kulturen feststellen und mit Sicherheit bis in die frühen Hochkulturen zurückverfolgen. Meist dienten sie Navigationshilfe - an Land und zur See. Nach und nach wurden sie definiert und dienen der örtlichen Zuordnung und Kartierung des Himmels.
Die Internationale Astronomische Union (IAU) hat die Sternbildgrenzen nach Himmelskoordinaten festgelegt und verwendet sie u. a. zur genäherten Ortsangabe veränderlicher Himmelsobjekte wie Meteore oder Novae. Ähnliche, aber weniger präzise definierte Sternkonstellationen werden als Asterismus bezeichnet; hierzu zählen auch auch die historischen Sternbilder der westlichen Astronomiegeschichte und die Konstellationen anderer Kulturen.
Seit der Jungsteinzeit und insbesondere seit der Antike werden einzelne Sterne am Himmel in Gruppen (Sternbilder) von etwa 5 bis 20 zusammengefasst und als visuelle Einheit betrachtet, der eine mythologische Figur, ein Tier oder ein Gegenstand (z. B. Andromeda, Drache, Schlangenträger usw.) zugeordnet wird. Auch die Bibel erwähnt drei der heute 88 Sternbilder:
"...der die Himmel ausspannt, er allein, und schreitet auf den Wogen des Meeres, der den Großen Bären gemacht hat, den Orion und das Siebengestirn [die Plejaden] und die Kammern des Südens, der so große Dinge tut, dass sie nicht zu erforschen sind, und Wundertaten, dass sie nicht zu zählen sind." (Hiob 9,8-10)
Plejaden mit Reflexionsnebel
Die Plejaden scheinen die Menschen auch früher besonders fasziniert zu haben, sie fanden auch Eingang in Homers Odyssee.
Die Sterne eines Sternbildes haben von der Erde aus betrachtet untereinander relativ geringe Winkelabstände und liegen daher im Sinne der Himmelskoordinaten der sphärischen Astronomie relativ nahe beieinander. Tatsächlich können die bestimmbaren Abstände der Sterne eines Sternbildes von unserem Sonnensystem um ein Vielfaches differieren.
Somit liegen einzelne Sterne eines Sternbildes näher bei unserer Sonne als bei anderen Sternen desselben Sternbildes. Weit von unserem Sonnensystem entfernte Sterne verschiedener Sternbilder können objektiv näher beieinander liegen als die scheinbar einander benachbarten Sterne eines einzigen Sternbildes.
Astronomisch gesehen stehen die Sterne einer solchen Gruppierung in keinem physikalischen Zusammenhang zueinander; dieser stellt sich nur subjektiv für den Beobachter dar. Das Entstehen der Sternbilder, bei denen die Sterne eines Sternbilds am Himmel nahe beieinander zu liegen scheinen, beruht auf einem Projektionseffekt. (vgl. Wikipedia, siehe auch: → Sternbilder der Nordhalbkugel)
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen